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Frauen in den Wechseljahren können sich aus verschiedenen Gründen allein fühlen. Nur wenige Ärztinnen und Ärzte sind in der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden überdurchschnittlich. Viele fühlen sich bei diesem Thema nicht wohl. Noch weniger Arbeitgeber gehen durch Angebote auf die besonderen Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen in den Wechseljahren ein.
Als ob das nicht schon genug wäre, herrschen zu häufig auf der einen Seite Stigmatisierung und anderseits Scham rund um die Menopause am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft und sogar in der Familie. Diese Realitäten halten Betroffene von der Suche nach Hilfe ab.
Lange wurde geschwiegen. Jetzt begreifen Interessensvertretungen und die Politik, dass das Leiden bei Frauen nicht endet. Opfer ist auch die Allgemeinheit.
Zehntausende Frauen beenden aufgrund ihrer Wechseljahresbeschwerden ihr Berufsleben, verlassen die Welt der bezahlten Arbeit und bescheren Unternehmen jedes Jahr Einbußen in Milliardenhöhe durch Verlust an Produktivität. Noch ist pauschal vom Fachkräftemangel die Rede. Es ist auch ein Mangel an bestens ausgebildeten, gut vernetzten und sehr engagierten Arbeitnehmerinnen. Endlich sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zunehmend besorgt über die Auswirkungen der in Jahrzehnten unter ihren Augen entstandenen Diskriminierung der Frau in den Jahren hormoneller Veränderungen nahe der Lebensmitte.
Die Unwissenheit ist groß, auch bei den Frauen selbst. Studien zeigen Dramatisches. Drei von vier Frauen, die Therapie suchen, erhalten keine spezielle Hilfe.
Jetzt haben große Krisen nacheinander die Versäumnisse in der Unterstützung der familiären Gesundheit deutlich gemacht, erst die globale Pandemie, dann die überraschende Inflation, eine Burnout-Zunahme und Umschichtungen der Arbeitnehmerschaft von einer Branche in eine andere.