Description
Es war ein unglaublich befreiendes Gefühl. Wir galoppierten durch die traumhaft schöne Landschaft. Links neben uns glitt der Wolf elegant durch das hohe Gras und vor uns war ein kleiner schwarzer Feuerball zu sehen, der ohne Probleme das schnelle Tempo mithalten konnte. Neben Kobe schoss Nox über die Hügel. Der Bär verschwand immer wieder zwischen den Bäumen, auf der Suche nach etwas Essbarem, und die Adlerdame schwebte kreisend über unseren Köpfen.
Glücklich darüber, diese Truppe an meiner Seite zu wissen, ließ ich meinen Blick über sie schweifen. Diese ungewöhnliche Reisegruppe war ein wunderschöner Anblick. Ebenso wie die Landschaft. Der Duft der Blumen auf den Wiesen vermischte sich mit dem nachsommerlichen Bouquet, das mir eine warme Brise ins Gesicht wehen ließ. Freiheit! Genauso riecht Freiheit! Ein wohliges Gefühl der Erleichterung und des Glücks durchströmte mich.
Ein Gefühl, das im selbigen Moment getrübt wurde. Diesen befreienden Augenblick hätte ich mit Lucian gemeinsam erleben sollen. Er hätte jetzt hier sein müssen.
Das Leben, das Schicksal, warum waren sie bloß so unfair? So grausam? Womit hatte ich - hatten wir beide - dieses Unglück verdient? Ein Ohnmachtsgefühl machte sich in mir breit und verdrängte das Freiheitsgefühl gänzlich Bitterkeit und Enttäuschung waren gefährliche Zutaten, die sich in diesen Cocktail mischten.
Ohne Lucian, ... ohne ihn war ich einfach nicht mehr komplett.